Harter Bambus
wirft lange Schatten,
seine Blaetter fliegend,
spitze Drachen.
Aus aufgefalteter Lotusbluete
tritt zartes Weiss,
Splitter eines
diamanten Morgens.
Der alte, gruene Bus
mit offenen Tueren und
einem Laecheln,
verschwindet im Reisfeld.
Ueber den Kochtoepfen
kreisen die Sinne
mit Loeffeln
wie silberne Krallen.
Die Regentrommel,
grau bespannt,
treibt der Wind
ans andere Ufer.
Es sind die ersten und gleichzeitig die vorerst letzten Kilometer auf dem Rad in Thailand. In Chiang Saen stossen wir auf den Mekong, der aus dem chinesischen Himalaya kommend, ueber das Goldene Dreieck fuehrend, nun mit der Farbe reich gesuesstem Thaikaffes, das Leben entlang der Ufer praegt. Bizar wuehlt sich die Sonne durch feuchte Schichten ueber bergigen Waeldern, waehrend vom laotischen Ufer die Lautsprecher einen Singsang aus Musik und Ansprache herueber schicken und Thai ihren Booten kleine Schalen mit Essen in den Bug stellen. Sacht schlagen die Wellen an die Ufertreppe,als ob auch der Fluss um ein versoehnliches miteinander bittet. Beladene Boote, mit Saecken von Hand zu Hand, zieht die Stroemung in ihre Bahn, bevor die Kraft lauter Motoren ihnen den Weg weist.
Richtung Chiang Khong, dem Grenzuebertritt zu Laos, streift die schmale Strasse Doerfer mit flachen Wohnhaeusern. Der Blick bis zu Waesche auf Buegeln, Toepfen des Mittag, Haengematten, trocknendem Gemuese auf Schnueren. An der Strasse zuengelnde, grosse Schlangeskulpturen, welche die kunstvollen Wat beschuetzen. Auf den Felden gebuecktes schneiden und kraftvolles dreschen. Wie wilde Pinsel eine grossen Meisters fliegen die Garben.