Kühl zottelt der Morgen um das Zelt, die Gigfel noch in Daunengrau gehüllt.Mit dem Wind kommen die letzten Herden von den Sommerweiden.
Ein immer schöner werdender Tag wandert über den Zenit, lässt das Farbspiel von Bergen und Ebene in das Auge wachsen. Das Blau der Seen fängt sich ein Stück vom Wolkenspiel am Firmament. Die Abendsonne taucht Dorf und Landschaft in goldene Vergänglichkeit.
Das Abendlager, drei Steinwurf neben einer kleinen Jurtensiedlung, der Bach murmelt sein Lied, duftendes Heu liegt in kleinen Kreisen ….rasch legt sich die Nacht über die bucklige Uferwiese.
Am Karakul-See
Schneetränen gespeistes Juwel,
über das tausendfach durchrittene Ufer
wandern die Seeleninseln im Kältezauber –
für Augenblicke fällt ins Auge Himmel und See
über die Hütten bald der Schnee.
Schon ab Murgabh begegnen uns die typischen, kirgisischen Hüte und begleiten uns über die letzten Pässe gen Kirgistan. Sary-Tash hält morgentlichen Schnee für uns bereit, nun in Osh geht ein Spätsommertag über die Stadt hinweg.
Braunen Spinnenbeinen gleich, ragt das Metall aus schwarz-brandigen Ruinen. Die Normalität ist in das bewegte Leben der Stadt zurückgekehrt, aber die Verkäuferin, der Galerist, die Kellnerin leben noch unter dem Eindruck der in diesem Jahr entfachten ethnischen Unruhen. Das Tuch des Alltags, über einer rasch hin weggefegten Ruhe, gespannt von militärischen Straßenposten um die Stadt.
Khorog – Osh 700 km
Comments are closed.