Aus den kleinen Doerfern kommend, legen die Pappeln einen Halbkreis um den Ort, der wie ein sicheres Nest in den Auslaeufern des Mali i Korabit Nationalpark liegt. Der staubige Verkehr verteilt sich ueber Laeden und baumgesaeumte Nebenstrassen. Fast trocken liegt das Flussbett aus den Bergen, dafuer gefuellt mit einer breiten Lache Muell.
Darueber hat sich ein kleiner Teil der Altstadt aus osmanischer Zeit erhalten. Doch der Verfall scheint kaum aufzuhalten. Es fehlen die Mittel und so wuchert ueblicher Neubau auf Zentimeter an alte Gemaeuer heran. Nicht weit davon haben Zati und Luti ihren Garte fuer eine Campingidylle geoeffnet. Halbhohe Baeume, Weinzeilen, aus gruenem Himmel haengen blaue Trauben. Den allgegenwaertigen Espresso zur Begruessung. Das Ehepaar lebt mit Kindern und Enkeln zusammen, kuemmert sich um die Gaeste und dies in einem Umfang, der alle gluecklich macht.
Stromern durch die Gegend. Wasser unter steilen Stufen, Holz fuer den Winter, gestapelt bis unters Dach. So auch vor wasserfleckigen Wohnblocks und Familienhaeusern. Im vorbei gehen der herb-frische Geruch trocknender Buchen- und Pappelscheite. Gegerbte Felle landen auf einem offenen Laster. Die Maenner tragen langstulpige gruene Handschuhe.
Zum Abend zwei Glas albanischen Rotwein, dann ueber holprige Gassen zum ausklingenden Xhiro, sprich dschiro. Dem albanischen staedtischen Abendspaziergang auf der Flaniermeile. Duft von geroesteten Mais, Suessigkeiten aus kleinen Kisten, Anzug, Kleid und Kinderstimmen. Ein paar der angegrauten Maenner tragen den Ksul, sprich kjsul. Die traditionelle weisse Filzkappe dieser Bergregion.
Auf dem Rueckweg schimmert das alte Minarett vor Flecken naechtlicher Weite.