Losgehen
Wasser, Berge, Dächer hinter uns, loslassen
die Spuren im Treibgut vergangener Jahre
in den Gedanken bewegter, lieber Menschen.
Aufbruch mit einer Art Überschwang,
der Spur kindlicher Vorfreude,
im Kopf die wagen Bilder des Ankommens,
an den Rändern der kleinen Geschichten,
den Ufern neu zu erblickender Flüsse,
im Staunen unter blauen Kuppeln,
in den Vorstellungen des Zirkus Zufall.
Fremder Boden ist wie ein kleines Beben unter den Füßen,
ein Rumoren der Sinne,
das den Kitt des Alltags aufbricht,
um ihn geschmeidig zu machen,
mit der Essenz aus Neugier, Verzicht und Genuss.
Alle Reisen führen uns im Kreis,
in die Chance tiefer in uns blicken zu können.
Spuren von Heimat, Pendel des Reisens, Falkenhimmels-
grau und blau
wie der Blick übers Meer,
wo ein leiser Rhythmus unsere innere Landschaft berührt,
man am besten nichts denkt,
nur schaut.
Und über dem Hang, dem Fluss, der Weite
kreisen die Rufe der jungen Bussarde,
wie glühende Funken des Lebens
und die Zukunft ist einfach,
einmal
ein Weg.
Carmen und Thomas
Dresden im August,
Zweitausendundsiebzehn