Esfahan – Blaue Kuppeln und Bruecken ohne Fluss

Unter gluehender Daemmerung betreten wir die Stadt, wo lichtgetauchte Strassen zu verheissungsvoll schimmernden Kuppeln fuehren, welche ueber den dunklen Mauern zu schweben scheinen. Jahrhunderte von Eroberung und Bluete aechtzen im Gebaelk, summen in den Arkaden maechtiger Moscheen.

 

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Aus dem nahen Zagrosgebirge kommt der Zayandeh-Rud, Irans groesster Fluss, und schneidet die Stadt von West nach Ost. Sonst in voller Fruehjahrsbreite, spannt sich jetzt ein sandiges Bett zwischen die Ufer, stehen kunstvoll, vielbogige Bruecken ueber fahlem, aufgerissenem Gelb.

 

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Weiter suedlich liegt das Armenierviertel Jolfa, in dem ein Dutzend typischer Kirchen mit schlichten Lehmsteinkuppeln harmonisch das Stadtbild gestalten. Kleine Gassen und fremdgepraegte Cafekultur, zeichnen ein angenehmes Geschehen.

 

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Dringt man tief ins verzweigte Basarviertel vor, waechst die Vielfalt der Frauen im Hijab, ist der Andrang Vorbote des Festes zum Neuen Jahr. Eine Teestube, mit schwerem Duft der Wasserpfeifen, ruft zum verweilen. Suesser Tee verwoehnt die Kehle, Sinne ruhen auf dem Diwan berauschter Gelassenheit.

 

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Nach einem Mittagsgrau hebt der blaue Himmel nahe Berge ueber die Daecher, legt die Abendsonne Honig ueber die warmen Lehmkuppeln der Freitagsmoschee. Unmoeglich, alle Pracht und Exotik, Baukunst und Farbigkeit zu fassen. Schwer atmen die Mauern Staub und Hitze der alten Oasenstadt, liegt tausendfaches Gebet als durchscheinende Patina im Gewoelbe des Himmels.

Durch Sturzbaeche und tiefe, milchkaffebraune Pfuetzen verlassen wir, nach einer nicht enden wollenden Regennacht, die Stadt auf dem Fahrrad, gen Zagrosgebirge und Shiraz.

 

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