Weit vor der Zeit Hannibals, der im zweiten Punischen Krieg um 200 vor Chr. das noch junge roemische Reich an den Rand der Niederlage brachte, als auch zur Herrschaft von Ibn Marwan ueber das maurische Emirat im 9. Jhd, erstreckte sich eine DEHESA ueber weite Teile der westspanischen Extremadura.
Die Rede ist vom Hutewald, einer Waldheide deren Synergien zwischen Flora und Fauna fruehzeitig entdeckt und genutzt wurden. Immergruene Stein- und Korkeichen, die Duerre ertragen und ein Alter von bis zu 400 Jahren erreichen, liegen locker verteilt ueber dem von Berghuegeln gepraegten Weideland.
Sich windende Steinmauern trennen Weiden, welche traditionell gemeinschaftlich bewirtschaftet wurden und sich heute noch oft im Gemeindebesitz befinden. Die Waldweide verschafft den Kuehen, Schweinen und Schafen nahrhafte Fruechte samt Blaettern und Zweigen der jungen Baeumen. Dieser Verbiss reduziert den Jungwuchs und gibt den fruchttragenden grossen Baeumen mehr Licht. So entstanden im Lauf der Zeit lichte, fast offene, parkartige Waelder.
Nach hunderten Kilometern kasillischen Hochlandes, der fast baumlosen Iberischen Meseta, dem das Auge Balsam und Suche zugleich sind, bringt die Dehesa eine halbschattige, von breiten Kronen ueberspannte Pracht und Fuelle. Meditativ anmutende Pappelsaeulen, stellen Farbstreifen an Wasserlaeufe. Fette Agaven haengen halb ueber broeselnder Lehmmauer, wirken wie muede, erschoepfte Schwerter eines langen Sommers.