Jose Ruiz und seine anderen, meist jungen Gefaehrten der Partisanengruppe, hatten keine Chance. Schon am Vortag hatte ein Spaehtrupp der Franco-Truppen ihren Weg entdeckt. Nur wenige Wochen waren vergangen, seit die deutsche Luftwaffeneinheit Legion Condor ueber Guernica, heilige Stadt der Basken und Symbol des Unabhaengigkeitswillens, ihre Bomben warf und ueber 200 Menschen einen abscheulichen Tod fanden.
Europe fuehrt das Jahr 1937 im Kalender, der Bauhausvordenken Walter Gropius erhaelt einen Lehrstuhl in Harward, Leo Trozki nach einem langen Asylweg Aufenthalt in Mexico und der zionistische Weltkongress bekraeftigt den Anspruch auf eine Heimstaette in Palaestina.
Wuerde Jose in dieser endenten Mainacht an die Zeiten seines Lebens denken, koentte sich ein Faden entspinnen aus behueteter Kindheit in einem Dorf nahe Puerte la Reina, der Schulzeit mit erster Liebe, seiner Leidenscheft fuers Angeln am Rio Arga, seiner Freude, seinem Bemuehen am Studium der Medizin in Bilbao. Die Plaene fuer die Rueckkehr an ein kleines Krankenhaus in der Naehe seine Familie enden in den Wirren des nun herschenden Buergerkrieges.
Schlieriges Licht sickert an diesem Morgen durch die Baumwipfel eines Walder zwischen Pamplona und den schon sichtbaren, ersten Gipfeln der Pyrenaeen. Erschoepft von Marsch und Kampf schlafen die gut 20 Partisanen unter aufgespannten Zeltplanen und koennen so der Ploetzlichkeit des Angriff mit Granaten und MG-Feuer nicht entgehen.Auf die Lebend gefassten warten Verhoer, Folter, Exekution.
Den Menschen des Baskenlandes, das wie eine grosse Klammer ueber den Pyrenaeen Teile Spaniens und Frankreichrs vereint, waren der Freiheits und Autonomiewillen dem Diktator Francisco Franco ein besonderer Dorn im Auge. Brutal und unerbittlich war der Krieg bis zur Besetzung des letzten Dorfes im Gebiet zwischen Kantabrischem Meer und den Pyrenaeen.
Einige Jahre nach dem Buergerkrieg entstand die Befreiungsorganisation ETA als Widerstandsgruppe gegen Franco und kaempfte mit konsequenter Gewalt und Tod um die Wiedergewinnung der Autonomie des Baskenlandes. Bis weit ueber die 1975 zu Ende gehende Franco-Diktatur hinaus, veruebte sie schwere Bombenanschlaege auf zivile, militaerische und politische Ziele. Die zwischen nationalrevolutionaerer und marxistischer Ideologie basierende Bewegung verkuendetet 2011 das „definitive Ende ihrer Terrorgewalt“.
Heute koennen die Basken auf allen Ebenen der Gesellschaft ihre Rechte und die Entwicklung ihrer Geschichte leben. Und Euskara, ihre Sprache, ist fuer einige Forscher die Ursprache Europas. Weisst sie als heute einzige, isolierte Sprache weder indogermanische, noch uralische, wie Finnland und Ungarn noch semitische, wie Arabisch und Hebraeisch als Wurzeln auf.
Die baskische Kultur ist von einer grossen Dynamik gepraegt. Sie nimmt die sie umgebenden Aeusserungen, Stroemungen uns Stile auf, ist schoepferisch, assimiliert und exportiert ein Schaffen, das auf ihrem eigenen Vermaechtnis basiert.