Hanoi I
Die 36 Strassen kleben
wie goldene Haare
am Hoam Kim See,
wandeln des Nachts,
fuer Schutz und Dank
um den Jadeberg.
Hanoi II
Unter der Quang ganh*
warten kleine Kuechen,
mit Haenden flink und scharf,
auf Hoehe des Hunger.
* Tragestange
Bach Ma Tempel
Ecke Hang Giay/ Hang Buom
steht ein weisses Pferd,
im blassgelb heiliger Mauern,
mit Nuestern goldener Drachen,
zwischen des Phoenix Fluegel,
mit Waeldern
purpur Schweif.
Onkel Ho
Graue Stelen der Ehre
stecken in seinem Leib,
die Zunge zum roten Teppich getreten
aber der Geist spaziert uebers Meer,
kuesst den Reis aus schweren Haenden.
Hanoi III
Klagemaenner
in duenn gesponnener Trauer,
klopfen, auf feuchter Strasse,
den Weg frei fuer den Aufbruch der Seelen.
Roter Fluss
Was nistet am Ufer,
wo der weiche Sand den Namen tauscht,
die Worte unter Planen huschen
und letztes Licht durch duenne Decken rinnt ?
Seh ich ein Sein und mich beruehren,
schmeck auf der Zunge
Weltenschmerz.