DONAUHIMMEL
Von scheuem Lichte überspannt
lehnt Auenwasserstille am Nebelschlaf
der weich die Flügel löst.
Dort steht ein Laut, ein Flügelschlag, der hebt,
ein Augensturm, gehämmert Schein
in Pappelwind, durchkreuzend Schindelblau.
STILLER STURM
Bin in die Wälder eingegangen
und dem Verlangen sonnig harzen Spur.
Da lieb ich eine Birke und die verzweigte Zeit
leg zärtliche Verlorenheit auf moosig Rinde Sein.
Und hebt die Welle Leben und Kranichferne an,
verhüllte neue Wege in meiner Augen Gang.
Der Dünen Weltenfügung, gewaltsam tiefer Schlaf
schickt rätselhaft, getragen
ins Unbefahrene hinaus.
PFAUENLICHT
Stunde fällt in Horizonte
auf Schwellen lichter Unschärfe Ton.
Nackte Felder, verloren Tücher
ein brodelnd, gefächerter Wolkenflug.
Der Kreis wird weit
und in den Händen lichter Mond
wie Dämmerschnee.
UFERSCHEIN
Lichtenwarme Weidenwortgeflechte
mit Lärchengold sich Sonnenturban legend
und Aug will fassen aller Klang Gezeiten
im Wendekreis der kurzen Tage
wo Abendlicht mit Flügelfeuern reist.
SPREEWALDSEIN
In der Tür stehen
Backstein und rostige Klinke
der röhrende Abend, zirpend Melodie der letzten Silberfäden
am Fluß von Melacholie und Provisorium
lichter Verwehung im blauen Wald
und daran denken
noch nie in New York gewesen zu sei
auch nicht den Wunsch verspüren
und wenig später die kleinen Wünsche
in den Espen wispern hören
vom Verschwenden an ein Stück Himmel,
im blassen Licht, wo purpur Knospe rinnt
in weiche Muster neuer Wege Klang.
VORMORGEN STRAND
Letzter Landstrich
Flügel Falter Lust
bevor sie Staub zerrieben
wo tiefer Abend Dünengras
in Träume windverknotet.
Ein Sicheröffnen, Sichverlieren
in Nacht geschmolzen
Sehnsuchtston.